Die Geschichte von Taunusstein Hambach

Hambach – Unser Dorf soll schöner werden

Im zweitkleinsten Stadtteil Taunussteins, Hambach, leben rund 380 Einwohner. Der Ort liegt, 378 Meter über dem Meeresspiegel und sein Name geht auf den Bach zurück, der das Tal hakenförmig durchfließt. Hambach schloss sich am 1. Juli 1972 der Stadt Taunusstein an. In der Geschichtsschreibung taucht das Dörfchen zum ersten Male im Jahre 1285 auf, als Graf Adolf von Nassau mit dem Abt des Klosters Tiefenthal einen Grundbesitztausch besiegelte.

Das größte Ereignis des bis heute idyllisch gelegenen Stadtteils Hambach war, als der damalige Bürgermeister Richard Hofmann auf die Idee kam, einen Verschönerungsverein zu gründen. Vier Stunden Zeit pro Monat sollte jedes Mitglied für die Verschönerung des Ortsbildes aufwenden. 44 Einwohner beschlossen noch in der Gründungsversammlung, sich an dieser Aktion für die Allgemeinheit zu beteiligen. Nach und nach verschwanden die größten „Schandlücken“ im Dorf und man beschloss, am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ teilzunehmen.

Aus diesem Anlass renovierten die Mitglieder das um 1600 erbaute Backhäuschen und gestalteten den Kinderspielplatz in der Ortsmitte neu. Für Einheimische und Besucher stellten sie überall Ruhebänke auf und nahmen viele weitere Verschönerungsmaßnahmen vor. Diese Leistungen, die durch die Mitarbeit vieler Bürger zustande kamen, wurden im Juli 1966 entsprechend gewürdigt: Hambach wurde Bezirkssieger des Wettbewerbs.

Die Freude über den Erfolg war so groß, dass die Dorfbewohner beschlossen, noch mehr Verschönerungen in Hambach vorzunehmen. Sie verputzten Häuser, besserten Giebel aus und versahen die Gehwege mit einer festen Teerdecke. am Ende hatten sie rund 3 000 freiwillige Arbeitsstunden abgeleistet, bevor die Landeskommission für den Verschönerungs-Wettbewerb in Hambach eintraf.

Wieder hatten sich die Bemühungen gelohnt: Am 16. August 1966 um 9.15 Uhr verkündete die Feuersirene den Erfolg: Das Dorf war Landessieger der Gruppe A im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ geworden. Nach einem ausgiebigen Siegesessen (Rehbraten, notierte der Chronist) stießen alle Dorfbewohner auf den verdienten Erfolg an. Anschließend machte sich der Bürgermeister auf den Weg nach Bonn, um vom damaligen Bundespräsidenten Lübke eine silberne Plakette des Verschönerungs-Wettbewerbs entgegenzunehmen. Zusätzlich wurde das Dorf mit dem Sonderpreis für außerordentliche Gemeinschaftsleistungen ausgezeichnet.

Hambach ist bis heute ein kleiner, idyllischer Stadtteil mit hohem Wohnwert geblieben. In den letzten Jahren wurden veraltete Wasser- und Kanalleitungen ausgewechselt und die Straßen im Ortskern bekamen ein zusammenhängendes Verbundpflaster, wodurch sie sich zu einer zeitgemäßen verkehrsberuhigten Zone entwickelten.

Viele Privathäuser präsentieren sich in modernisierter Form und frischen Farben, das alte Backhaus wurde liebevoll restauriert und stellt sich immer wieder als Mittelpunkt zwangloser Geselligkeit auf offener Straße heraus.

Das neu erschlossene Baugebiet „Am Berg“ unterstreicht den Charakter Taunussteins als „Stadt im Grünen“.Neue Bürger, die dort ihr Eigenheim errichten, nehmen weitere Wege zu Geschäften und öffentlichen Einrichtungen für eine abwechslungsreiche Landschaft, gesunde Luft und kaum gestörte Ruhe in Kauf. Von Jahr zu Jahr zeigt sich mehr, dass sie sich auch in die lebendige Dorfgemeinschaft integrieren möchten.